
KI entschlüsselt das Universum: SimBIG macht’s möglich Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können Forscher erstmals kosmologische Parameter deutlich präziser berechnen. Wie revolutionär ist das wirklich? Kurzfassung | Andreas Becker, 01.06.25
gpt-image-1 | All-AI.de EINLEITUNG Kosmologische Modelle stehen und fallen mit der Präzision ihrer Parameter. Bisher brauchte man dafür riesige Datenmengen aus dem All – und selbst dann blieben viele Fragen offen. Jetzt sorgt ein neues KI-Tool namens SimBIG für Aufsehen. Entwickelt am Flatiron Institute, verspricht es deutlich genauere Einblicke in die Struktur des Universums. Doch wie funktioniert diese Methode – und warum gilt sie als potenzieller Gamechanger? NEWS Künstliche Intelligenz trifft Kosmologie Wer verstehen will, wie das Universum aufgebaut ist, muss Milliarden Galaxien analysieren. Klassische Verfahren konzentrieren sich auf großflächige Muster. Doch dabei bleiben viele Feinheiten auf der Strecke. SimBIG geht einen anderen Weg: Die KI erkennt auch kleinskalige Strukturen in der Verteilung von Galaxien und rechnet daraus präzisere Werte für fundamentale Größen wie die Materiedichte oder die Expansionsrate des Alls. Der Algorithmus erweitert damit das Werkzeugarsenal der Kosmologen erheblich. 2.000 Universen als Trainingsmaterial Um SimBIG auf reale Aufgaben vorzubereiten, trainierten die Forscher das System mit Daten aus der Quijote-Simulationssuite. Diese 2.000 künstlich erzeugten Universen bilden verschiedenste physikalische Szenarien nach – inklusive aller Messfehler und Unschärfen, wie sie in echten Himmelsdurchmusterungen auftreten. Das Ergebnis: Die KI erkennt auch in verrauschten Daten noch Strukturen, wo klassische Methoden längst kapitulieren würden. Praxischeck im All – mit echten Galaxien Anschließend musste SimBIG zeigen, was es unter echten Bedingungen kann. Die Forscher fütterten das System mit Daten von über 100.000 Galaxien aus dem Baryon Oscillation Spectroscopic Survey. Der Clou: SimBIG erzielte mit dieser relativ kleinen Stichprobe eine Genauigkeit, für die herkömmliche Verfahren rund viermal so viele Galaxien benötigen würden. Ein Effizienzsprung, der nicht nur Zeit und Rechenleistung spart, sondern auch den Wert bestehender Datensätze deutlich erhöht. Kosmische Spannungen unter der Lupe Besonders interessant ist SimBIG für offene Streitfragen der Kosmologie. Die sogenannte Hubble-Spannung – der Widerspruch zwischen verschiedenen Messungen der Ausdehnungsgeschwindigkeit des Universums – könnte mit solchen Tools präziser untersucht werden. Darüber hinaus hilft SimBIG dabei, aus bestehenden Surveys mehr herauszuholen, was die Rentabilität dieser aufwändigen Messkampagnen massiv steigert. AUSBLICK Mehr Klarheit im Dunkel des Kosmos SimBIG zeigt, wie aus Simulation und KI ein Werkzeug entsteht, das nicht nur Lücken schließt, sondern neue Türen aufstößt. Die Methode ist kein Ersatz für zukünftige Teleskope – aber ein Verstärker für ihre Daten. Wenn KI erkennt, was Menschen übersehen, könnten bald auch dunkle Energie, verborgene Materie und die ersten Sekunden nach dem Urknall ein Stück weniger mysteriös erscheinen. Der Kosmos bleibt rätselhaft, aber wir haben jetzt ein schärferes Werkzeug in der Hand. UNSER ZIEL Wir wollen hauptberuflich über Künstliche Intelligenz berichten und dabei immer besser werden. Du kannst uns auf dem Weg unterstützen! Teile diesen Beitrag Folge uns auf Social Media Keine KI-News mehr verpassen und direkt kommentieren! Mastodon X Bluesky Facebook LinkedIn Youtube Unterstütze uns direkt Mit einer YouTube-Mitgliedschaft (ab 0,99 €) oder einmalig über PayPal. So helft ihr uns, unabhängig neue Tools zu testen und noch mehr Tutorials für euch zu erstellen. Vielen Dank für euren Support! Youtube - Kanal PayPal - Kaffee KURZFASSUNG
SimBIG ist ein KI-gestütztes Verfahren, das präziser kosmologische Parameter aus der Galaxienverteilung ableitet.
Die KI wurde mit 2.000 simulierten Universen trainiert und auf reale Daten aus dem BOSS-Survey angewendet.
Die Methode halbiert die Unsicherheiten im Vergleich zu klassischen Verfahren und benötigt dabei weniger Beobachtungsdaten.
SimBIG hilft, offene Fragen wie die Hubble-Spannung besser zu untersuchen und steigert den Erkenntnisgewinn bestehender Surveys.
QUELLEN
Simons Foundation
Flatiron Institute – SimBIG
ScienceDaily
ScienceBlog.com
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