Game Over für Fair Use? Copyright-Behörde setzt Zeichen

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    • 02.09.2024
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    Game Over für Fair Use? Copyright-Behörde setzt Zeichen


    Game Over für Fair Use? Copyright-Behörde setzt Zeichen Die US-Behörde widerspricht der KI-Branche - und stellt sich klar gegen unkontrolliertes Training mit urheberrechtlich geschützten Daten. Was bedeutet das? Kurzfassung | Andreas Becker, 11.05.25
    Flux Schnell | All-AI.de EINLEITUNG Der Streit um die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke im KI-Training erreicht eine neue Eskalationsstufe. Das US-Copyright Office hat in einem aktuellen Bericht deutlich gemacht: Das Trainieren von KI-Modellen mit geschütztem Material fällt nicht automatisch unter die Fair-Use-Regelung. Damit widerspricht die Behörde einer zentralen Argumentation vieler KI-Unternehmen – und bringt die rechtliche Basis ganzer Geschäftsmodelle ins Wanken. Ist das das Ende des "Datenwildwuchses" beim KI-Training? Ergänzung: Als Reaktion auf den Bericht hat Donald Trump die Leiterin der Behörder gefeuert: NEWS NEWS Fair Use? Nur im Einzelfall Lange galt in der KI-Szene: Wer große Sprachmodelle trainiert, darf fast alles – solange es sich um einen technologischen Fortschritt handelt. Doch das Copyright Office sieht das anders. Die Behörde betont, dass die Fair-Use-Doktrin kein Freifahrtschein für das massenhafte Einspeisen urheberrechtlich geschützter Inhalte ist. Stattdessen müsse in jedem Fall geprüft werden, ob die Nutzung „fair“ im juristischen Sinne sei. Besonders kritisch sieht man dabei kommerzielle KI-Modelle, die mit geschützten Werken trainiert werden und anschließend Inhalte produzieren, die mit dem Original konkurrieren. Menschliches Lernen vs. Maschinenlogik Ein weiteres zentrales Argument des Berichts betrifft die Art und Weise, wie KI lernt. Während menschliches Lernen auf subjektiver Verarbeitung und Interpretation basiert, analysieren KI-Modelle Inhalte systematisch, reproduzierbar und in nie dagewesener Geschwindigkeit. Genau darin liegt für das Copyright Office das Problem: Wenn KI Werke auf Marktniveau imitieren kann, wird der wirtschaftliche Wert des Originals untergraben. Das Argument der Branche, dass KI ja „wie ein Mensch“ lernt, hält die Behörde deshalb für wenig überzeugend. Datenherkunft: Das dunkle Kapitel Besonders brisant ist die Frage, woher die Trainingsdaten eigentlich stammen. Laut Bericht gibt es Hinweise darauf, dass einige Datensätze aus dubiosen Quellen stammen – etwa aus durchsuchten Paywalls oder Piraterieplattformen. In solchen Fällen, so das Copyright Office, sei die Berufung auf Fair Use ohnehin hinfällig. Wer seine Modelle auf illegal beschafftem Material trainiert, kann sich schwerlich auf ein Schutzkonzept berufen, das ursprünglich für kreative Remix-Kultur gedacht war. Freie Märkte statt neue Gesetze Statt mit neuen Gesetzen zu reagieren, setzt die Behörde auf marktbasierte Lösungen. Lizenzmodelle, sowohl individuell als auch kollektiv, sollen den Zugang zu geschützten Inhalten regeln. Erste Ansätze dafür existieren bereits, etwa in der Musik- oder Verlagsbranche. Für Bereiche ohne funktionierende Lizenzsysteme schlägt das Office „erweiterte kollektive Lizenzierung“ vor – ein Modell, das auch in Europa diskutiert wird. Ein Eingreifen des Gesetzgebers hält man für verfrüht. Kein Verbot – aber auch keine Narrenfreiheit Trotz aller Kritik an der Branche spricht sich die US-Behörde nicht für ein generelles Verbot des KI-Trainings mit urheberrechtlich geschützten Werken aus. Vielmehr betont sie die Flexibilität der Fair-Use-Regeln, die bereits in früheren Technologiedebatten – vom Videorekorder bis zum Google Books-Projekt – bewährt seien. Ent*******nd sei, dass ein Gleichgewicht zwischen technologischer Innovation und dem Schutz geistigen Eigentums gewahrt bleibe. Ein Anspruch, der in der Praxis jedoch schwer umzusetzen sein dürfte. AUSBLICK Zwischen Datenhunger und Rechtewahrung Die KI-Branche steht an einem Wendepunkt. Der Bericht des Copyright Office signalisiert: Der ungehemmte Zugriff auf das kulturelle Erbe der Menschheit ist vorbei. Was folgt, ist ein langwieriger Balanceakt – zwischen wirtschaftlicher Dynamik und urheberrechtlicher Kontrolle. Die Idee, dass Innovation grenzenlos sein darf, bekommt erste Risse. Und doch bleibt offen, ob freiwillige Lizenzmodelle reichen oder ob der Gesetzgeber irgendwann eingreifen muss. Klar ist: Die Zeit der Grauzonen neigt sich dem Ende zu. UNTERSTÜTZUNG Hat dir ein Artikel gefallen oder ein Tutorial geholfen? Du kannst uns weiterhelfen, indem du diese Seite weiterempfiehlst, uns auf Youtube abonnierst oder dich per Paypal an den Serverkosten beteiligst. Wir sind für jede Unterstützung dankbar. Danke. PayPal - Kaffee Youtube - Kanal KURZFASSUNG
    Das US-Copyright Office hat klargestellt, dass das Training von KI mit urheberrechtlich geschützten Werken nicht automatisch unter die Fair-Use-Doktrin fällt.
    Statt pauschaler Regelungen soll eine Einzelfallprüfung erfolgen, bei der Marktwirkung und Datenherkunft eine wichtige Rolle spielen.
    Die Behörde empfiehlt freiwillige Lizenzmodelle statt gesetzlicher Eingriffe, um Innovation und Urheberrecht in Einklang zu bringen.
    Der Bericht könnte weitreichende Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle vieler KI-Unternehmen haben.
    QUELLEN
    U.S. Copyright Office
    Vanity Fair
    The Verge

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