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Kurzfassung
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Quellen
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Die Wikimedia Foundation meldet einen Rückgang der menschlichen Seitenaufrufe um circa 8 Prozent, während der Bot-Verkehr stark zunimmt. Grund dafür ist, dass KI-Chatbots Wikipedia-Inhalte direkt in ihren Antworten wiedergeben und Nutzer die Seite nicht mehr besuchen. Diese Entwicklung gefährdet das auf Spenden und Freiwilligen basierende Finanzierungs- und Betriebsmodell von Wikipedia. Die Stiftung warnt vor langfristigen Folgen für die Nachhaltigkeit und Qualität der freien Online-Enzyklopädie.
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Künstliche Intelligenz bedroht eine ihrer wichtigsten Wissensquellen. Die Wikimedia Foundation meldet einen deutlichen Rückgang menschlicher Besucher, da immer mehr Nutzer Informationen über KI-Chatbots erhalten. Diese Entwicklung stellt das Zukunftsmodell der Online-Enzyklopädie fundamental infrage und könnte weitreichende Konsequenzen für den freien Zugang zu Wissen haben. KI-Bots verdrängen menschliche Nutzer Die Wikimedia Foundation hat neue, alarmierende Zahlen veröffentlicht. Die Seitenaufrufe von menschlichen Nutzern sind im Jahresvergleich um rund acht Prozent gesunken. Diese besorgniserregende Erkenntnis folgt auf eine verbesserte Erkennung von Bot-Verkehr, die im Mai 2025 eingeführt wurde und nun ein klareres Bild der tatsächlichen Nutzung zeichnet. Gleichzeitig registrierte die Stiftung einen massiven Anstieg des Datenverkehrs durch Bots. KI-Crawler und Chatbots durchsuchen die Plattform systematisch nach Informationen, um ihre eigenen Systeme zu trainieren und Anfragen zu beantworten. Der maschinelle Traffic nimmt also zu, während der menschliche Kontakt schwindet. Die unsichtbare Bedrohung des freien Wissens Das Kernproblem entsteht, weil KI-Systeme die Inhalte von Wikipedia direkt in ihre Antworten integrieren. Nutzer stellen ihre Fragen einem Chatbot und erhalten die gewünschte Information, ohne die ursprüngliche Wikipedia-Seite jemals zu besuchen. Die Online-Enzyklopädie wird so zur unsichtbaren Datenlieferantin im Hintergrund und verliert den direkten Kontakt zu ihrer Leserschaft. Diese Praxis entkoppelt die Nutzer von der Quelle des Wissens und den dahinterstehenden Prozessen. Die Transparenz, wer die Informationen erstellt und kuratiert hat, geht verloren. Für Wikipedia bedeutet dieser Trend eine existenzielle Herausforderung, da ihr gesamtes Ökosystem auf der Interaktion mit Menschen aufbaut. Ein Fundament in Gefahr Dieser Besucherschwund hat gravierende Folgen für die Plattform. Laut Marshall Miller von der Wikimedia Foundation gefährdet der Trend die finanzielle Basis von Wikipedia, die vollständig auf Spenden von Lesern beruht. Ohne Besucher gibt es weniger potenzielle Spender, was die Finanzierung des Betriebs gefährdet. Zudem lebt Wikipedia vom Engagement unzähliger freiwilliger Autoren und Editoren, die das Wissen zusammentragen und pflegen. Eine sinkende Nutzerzahl könnte auch das Interesse an einer aktiven Beteiligung verringern. Die langfristige Qualität und Nachhaltigkeit der größten Wissenssammlung der Welt stehen damit auf dem Spiel.
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